Oolong Tee

Vom Grünen Tee sind viele gesundheitsfördernde Effekte bekannt. Er wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel, auf Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen aus. Außerdem wirkt er gegen Viren und Bakterien, ist entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem. Je kürzer der Oolong Tee oxidiert wird, desto mehr gesundheitsfördernde Eigenschaften des Grünen Tees weist er auf. Durch die kurze Oxidation bleiben mehr der gesunden Flavonoide in den Teeblättern enthalten.

Die Antioxidantien im Oolong Tee wirken gegen freie Radikale im Körper. Auf diese Weise kann er vorzeitige Hautalterung reduzieren, die körpereigene Abwehr stärken und dabei helfen fit zu bleiben. Zudem soll Oolong durch seine antibakterielle Wirkung die Bildung von Plaque reduzieren und damit die Gesundheit der Zähne fördern. Oolong enthält mehr Koffein als Grüner Tee und hat damit eine aufmunternde Wirkung. Im Vergleich zum Schwarzen Tee sind im Oolong Tee weniger Gerbstoffe enthalten, daher ist er besser verträglich.

Traditionell wird die Zubereitung des Oolong Tees in China mit dem Gong Fu Cha Teeritual zelebriert. Für ein authentisches Ritual ist einiges an Zubehör erforderlich: neben der Teekanne aus Porzellan werden ein Dekantiergefäß, ein Teetablett, ein Teesieb, eine Teeschütte, Teelöffel, Teeschalen zum Trinken, eine Zange für die heißen Teeschalen und ein Teetuch zum Abtrocknen aller Utensilien benötigt.

Natürlich lässt sich die traditionelle Oolong Tee Zubereitung auch mit weniger Zubehör durchführen. Teekenner sind von der Gong Fu Cha Methode überzeugt, denn sie bringt die Aromen optimal zur Geltung. Man verwendet keinen Beutel, wie wir westlichen Teeliebhaber es kennen, sondern losen Tee aus der Dose. Dabei füllt man fünf Gramm Tee in die Kanne und gießt 150 Milliliter 90 bis 100 Grad heißes Wasser darüber.

In China gibt es eine Legende: einst legte ein Teebauer seine Blätter in der Sonne aus, als auf einmal ein Drache erschien. Der Teebauer lief davon. Als er sich wieder zu seinen Teeblättern wagte, waren diese bereits an den Rändern schwarz geworden und teilweise oxidiert. Doch als der Bauer den Tee aufgoss und kostete, war er von seinem Geschmack fasziniert. Von da an nannte man den Tee „Schwarzer Drache“ – auf Chinesisch „Oolong“.

In den Wuyi-Bergen in der Region Fujian kannte man den Oolong Tee schon im Mittelalter. Dort werden noch heute die besten Oolong Tees angebaut, beispielsweise der Da Hong Pao oder der Bai Ji Guan. Einige Teebäume sind bereits 700 Jahre alt. Der Tee dieser uralten Pflanzen ist kostspielig, ein Kilogramm kostet so viel wie ein kleiner Neuwagen. Im chinesischen Fujian wird der Tie Guan Yin Tee angebaut, in Guangdong der Phönix Dancong. Auch in Taiwan gibt es Anbaugebiete. Hier haben Oolong-Sorten wie der Dong Ding oder der Jin Xuan ihre Heimat.